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Wahlkampftagebuch 2

Mein Wahlkampftagebuch – Einsichten. Aussichten. Haltungen. Ausgabe 2

Mit diesem Format möchte ich Euch hier auf meiner Homepage gern regelmäßig kurz und knapp darüber informieren, was mich im Wahlkampf und darüber hinaus aktuell bewegt oder bewegt hat, wo ich unterwegs war, welche Anregungen ich aus den vielen Gesprächen mitnehme und was mir sonst noch wichtig ist. So könnt Ihr mich als Person auch jenseits der Parteipolitik noch besser kennenlernen, denn eine Direktkandidatur für den Bundestag ist für mich auch eine Persönlichkeitswahl.

Die Zeit rast. Es sind weniger als vier Wochen bis zur Wahl, die Briefwahl ist bereits im vollen Gange. Die Termine nehmen zu und irgendwie habe ich das Gefühl, mein Tag könnte gern 48 Stunden, die Woche deutlich mehr als 7 Tage haben, um noch mehr Zeit für den direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern im Wahlkreis zu haben. Diese Zeitknappheit, diese Dynamik kenne ich noch aus dem Kommunalwahlkampf und obwohl ich oft täglich zu unterschiedlichen Terminen und an wechselnden Orten bin, so ist mir Zeit für individuelle Gespräche, für das Diskutieren von Problemen wichtig. Denn es geht für mich im Wahlkampf nicht darum, mich einfach nur irgendwo „zu zeigen“, sondern darum den Menschen auch zuzuhören. So manche politische Debatte krankt meiner Meinung nach nämlich daran, dass man nicht oder viel zu wenig bereit ist, einander wirklich zuzuhören.

Richtig viel Zeit habe ich mir bei der 24-Stunden-Wanderung des Naturparks Taunus genommen, die mich am 20. und 21. August in 24 Stunden 70 km durch Teile meines Wahlkreises geführt hat. Obwohl ich sehr gern wandere und in der Natur unterwegs bin, hat mich diese Tour durchaus an meine Grenzen geführt. Sie hat mir aber andererseits auch zwei Dinge erneut vor Augen geführt: wie schön und bewahrenswert unsere Umwelt ist und was Teamwork, was gegenseitige Unterstützung zu leisten vermag. Ich bin nach wie vor stolz, Stehvermögen bewiesen und durchgehalten zu haben. Ausführliches zu dieser Tour findet Ihr hier unter der Rubrik Aktuelles.

Viel Zeit zum Ausruhen nach der Wanderung hatte ich nicht, denn schon einen Tag später stand in Weilburg unter dem Motto „Durch Europa“ eine politische Weinprobe an. Für mich war es eine interessante Erfahrung, in diesem Rahmen über Politik im Allgemeinen und das SPD-Wahlprogramm im Besonderen zu diskutieren. Themen wie Mindestlohn, Bildungschancen, eine starke Wirtschaft oder das „Für und Wider“ einer GroKo in Berlin standen dabei u.a. im Mittelpunkt. Und ganz nebenbei: ein guter Riesling aus dem Rheingau ist und bleibt mein persönlicher Weinfavorit.

Fragen zu diesen Themen, aber auch die Fragen dazu warum ich für den Bundestag kandiere, wo ich meine politischen Schwerpunkte sehe, was ich bewirken möchte und ob und warum Olaf Scholz ein guter Kanzlerkandidat sei, begegnen mir im Wahlkampf immer wieder. Das war in der zurückliegenden Woche bei Haustürwahlkämpfen oder Infoständen in Merenberg, Usingen und Runkel so, aber auch beim Diskussionsformat „Roter Feierabend“ in Villmar-Weyer und Merenberg. Gern bringe ich meine Haltung dazu hier noch einmal auf den Punkt: ich bin der festen Überzeugung, dass der Bundestag mehr junge Menschen mit kommunalpolitischer Erfahrung und auch mehr Berufsbilder jenseits von Juristen und Politologen benötigt. Daher trete ich jetzt an. Klar ist für mich aber auch, dass nicht nur Akademiker in Parlamenten sitzen sollten. Wir benötigen den Blick, den Erfahrungsschatz und das Engagement aller gesellschaftlichen Schichten und von Menschen aller Altersgruppen. Das gilt nicht nur für den Bundestag, sondern auch für die Kommunalpolitik. Das sorgt nicht nur für frischen Wind, sondern auch für einen Perspektivwechsel bei den Abgeordneten. Mir ist zudem wichtig, dass soziale Berufe eine deutliche Aufwertung erfahren, nicht nur hinsichtlich der gesellschaftlichen Anerkennung, sondern auch finanziell. Dafür und für Chancengleichheit werde ich mich besonders einsetzen.

In der zurückliegenden Woche habe ich zudem Wirtschaftsunternehmen, Initiativen und Vereine besucht: vom Aufforstungsprojekt - dem Kamp in Neu-Ansbach - über das in 3. Generation Inhabergeführte Familienunternehmen HAKA-Metallwarenfabrik in Gräveneck bis hin zum Pharmariesen Merck in Darmstadt, wo ich gemeinsam mit Olaf Scholz war. Ihr meint Wirtschaft und Sozialdemokratie passen nicht zusammen? Ich sage doch und ich sage zudem gerade jetzt. Wir brauchen eine starke, innovative Wirtschaft, um die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft auf dem Gebiet des Klimaschutzes und auch auf sozialem Gebiet meistern zu können. Kommende Woche führe ich u.a. übrigens Gespräche mit dem Betriebsrat von Rolls Royce in Oberursel und werde mich in Weilmünster-Ernsthausen auf einem Bio-Bauernhof mit den Eigentümern austauschen.

Wenn ich auf die Woche zurückblicke dann waren mir neben all den Gesprächen und Besuchen zwei Aktionen besonders wichtig: die Demonstrationen eines breiten politischen Bündnisses am Freitag in Merenberg und am Samstag in Oberursel gegen die AFD und ihr in großen Teilen rechtsextremen Gedankengut. Die Teilnahme daran war mir eine echte Herzensangelegenheit und ich habe bei beiden Veranstaltungen auch jeweils ein paar Sätze an die Demonstrierenden richten können. Ich finde es wichtig, dass alle demokratischen Kräfte trotz politischer Unterschiede auch – und gerade – in Wahlkampfzeiten gemeinsam und vereint ein deutliches Zeichen gegen menschenverachtende Hetze setzen. Man kann politisch, wie im Privaten durchaus unterschiedlicher Meinung sein und diesen Meinungsstreit fair austragen, denn eine Demokratie lebt auch von ihrem Toleranzverständnis, von unterschiedlichen Lebensentwürfen und politischen Überzeugungen. Aber Toleranz hört für mich da auf, wo verbale Hetze oder gar körperliche Gewalt gegen Andersdenkende, Andersaussehende oder Anderslebende propagiert werden. Dem werde ich immer deutlich entgegentreten: als Mensch, als Frau und als Politikerin.

Das war wieder ein kurzer Rückblick auf das was war und zugleich ein Einblick in meine aktuelle Gedankenwelt. Über all das können wir gern ins Gespräch kommen. Hier auf dieser Seite findet Ihr alle Termine, an denen Ihr mich treffen und vor allem gern ansprechen könnt. https://alicia-bokler.spd.de/termine/ Auch beim Haustürwahlkampf werde ich wieder aktiv sein. Besonders hinweisen möchte ich Euch auf den „Roten Feierabend in Oberursel“ am 31. August um 17 Uhr.

Eure

Alicia